Andere Länder, andere Sitten...

21.08.2023

Liebe Leser:innen,

in unserer neuen Serie „Andere Länder, andere Sitten...“ wollen wir uns heute Spanien widmen. Das Land im Südwesten von Europa verfügt mit Küsten an Atlantik und Mittelmeer über schier endlos lange Strände. Und da sprechen wir nur vom Festland. Hinzu kommen ja noch die beliebten Inseln wie Mallorca, Ibiza, Teneriffa oder Gran Canaria. Neben den Destinationen für den Badeurlaub verfügt Spanien mit den über 3000 Meter hohen Pyrenäen auch über alpine Skigebiete. Und natürlich ist das Land auch Traum für Kultururlauber. Neben den beiden Zentren Madrid im Inland und Barcelona an der Mittelmeerküste bieten sich zahlreiche weitere Städte (Valencia, Bilbao, Malaga, Sevilla usw.) für einen Städtetrip an.

Die Sitten, Gebräuche und Regeln an die wir uns in Spanien halten sollten, unterscheiden sich aber teilweise deutlich von denen in Deutschland. Hier eine Liste mit wichtigen Dingen die beim Urlaub in Spanien zu beachten sind, insbesondere im Vergleich zu Deutschland:

Essenszeiten: In Spanien unterscheiden sich die Essenszeiten erheblich von Deutschland. Die Mittagspause, "la comida", wird normalerweise zwischen 14:00 und 16:00 Uhr eingenommen und ist oft die größte Mahlzeit des Tages. Abendessen, "la cena", findet in der Regel erst ab 21:00 oder sogar später statt. Es ist ratsam, sich an diese Zeitpläne anzupassen, da viele Restaurants außerhalb dieser Zeiten geschlossen sein können.

Tapas-Kultur: In Spanien ist es üblich, Tapas zu bestellen, kleine Gerichte zum Teilen, anstatt große Portionen wie in Deutschland. Dies ermöglicht es, verschiedene lokale Spezialitäten zu probieren. Das gemeinsame Essen in gemütlicher Atmosphäre ist ein wichtiger Teil der spanischen Esskultur.

Siesta-Tradition: Viele Geschäfte und einige Restaurants schließen zwischen 14:00 und 17:00 Uhr für die Siesta, eine traditionelle Mittagsruhe. In touristischen Gebieten sind sie möglicherweise geöffnet, aber in kleineren Städten und Dörfern sollten Sie sich darauf einstellen, dass einige Einrichtungen während dieser Zeit geschlossen sein könnten.

Trinkgeld: Im Gegensatz zu Deutschland ist Trinkgeld in Spanien nicht so üblich. Bedienungsgeld ist oft in der Rechnung enthalten, aber wenn Sie besonders zufrieden mit dem Service sind, können Sie den Betrag aufrunden oder ein kleines Trinkgeld hinterlassen.

Straßenverkehr: Beim Autofahren in Spanien gibt es einige Unterschiede zu Deutschland. Die Straßenverkehrsregeln können sich leicht unterscheiden, und Geschwindigkeitsbegrenzungen werden oft streng kontrolliert. Auf Autobahnen gilt Tempo 120 auf Landstraßen Tempo 90, es sei denn sie sind zweispurig dann gilt Tempo 100. Innerorts gilt Tempo 30, außer auf mehrspurigen Straßen dort gilt Tempo 50. Die Promillegrenze liegt bei 0,5, und das Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung ist verboten. Parken kann in manchen Städten eine Herausforderung sein, und es ist wichtig, Parkverbotszonen zu beachten.

Öffnungszeiten: Geschäfte in Spanien haben oft eine lange Mittagspause und schließen früh am Sonntag. Touristische Gegenden haben möglicherweise längere Öffnungszeiten, aber es ist ratsam, dies im Hinterkopf zu behalten, wenn Ihr eure Einkaufspläne macht.

Sprache: Spanisch ist die offizielle Sprache in Spanien, und während viele Menschen im Tourismussektor Englisch sprechen, ist es hilfreich, einige grundlegende spanische Ausdrücke zu kennen. Die Einheimischen schätzen es oft, wenn Besucher sich bemühen, einige Wörter auf Spanisch zu sagen. Daneben gibt es sechs weitere Sprachen, die regional amtlich sind: Katalanisch (7,2 Mio. Sprecher), Baskisch (800.000 Sprecher), Galicisch (3,5 Mio. Sprecher), Aragonesisch (12.000 Sprecher), Aranesisch (3.900 Sprecher), Asturisch (450.000 Sprecher).

Klima und Kleidung: Das Klima in Spanien kann je nach Region sehr unterschiedlich sein. In den südlichen Teilen wie Andalusien kann es im Sommer sehr heiß werden. Denkt daran, leichte Kleidung und Sonnenschutz mitzubringen. In einigen Regionen kann es im Winter kühl werden, daher solltet ihr auch wärmere Kleidung einpacken, wenn Sie zu dieser Zeit reisen.

Baden im Meer: Während der Badesaison sind so gut wie keine Hunde an den Stränden Spaniens erlaubt – das schreibt das spanische Küstengesetz vor. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Geldstrafe rechnen.

Kurioses zum Schluss: Im spanischen Villar de Corneja liegt das Durchschnittsalter der Dorfbewohner bei 75 Jahren, weshalb dort traditionell mittags statt nachts Silvester gefeiert wird. In Valeria la Buena hingegen feiern die Einheimischen den „Jahreswechsel“ lieber im Sommer. Jedes Jahr am ersten Sonntag im August werden die typischen Silvester-Weintrauben ausgepackt – weil es 1995 in der Silvesternacht zu einem winterlichen Unwetter kam und die Bewohner die Nacht im Dunkeln verbringen mussten.

Allzeit gute Reise wünscht Euch das Team der LTA